Auftakt für neues Hospiz in Bruchsal

Beim Start in das kulturelle Jahresprogramm präsentiert der Förderverein das neue Zentrum Arista Nord

Von BNN-Mitarbeiterin Margrit Csiky

Bruchsal. Zu einem Auftakt im doppelten Sinne hat der Förderverein Hospiz Landkreis und Stadt Karlsruhe zusammen mit der gemeinnützigen GmbH „Hospiz- und Palliativnetzwerk“ ins Bruchsaler Bürgerzentrum geladen. Der Abend markierte den Start des kulturellen Jahresprogramms 2021/2022, mit dem Spenden für den Hospizdienst ein- geworben werden sollen. Das Besondere aber war die erste öffentliche Präsentation von Arista Nord, dem neuen Hospiz- und Palliativmedizinzentrum Bruchsal.

Den Hauptvortrag hielt Schuldekan Walter Vehmann, der Vorsitzende des Fördervereins ökumenischer Hospiz- dienst Bruchsal. Gemäß dem christlichen Weltbild habe der Mensch sowohl im Leben als auch im Sterbeprozess jeweils eigene Bedürfnisse für Körper, Geist und Seele, führte er aus. Mediziner und Apotheker kümmerten sich darum, dass der Mensch schmerzfrei sterben könne. Da- mit der Sterbende nicht als „Objekt einer Maßnahme“ sondern bis zuletzt das „handelnde Subjekt“ seines Lebens blei- be, brauche er aber auch „Seelennahrung“, Gemeinschaft und Liebe für die Seele sowie für den Geist die christliche Hoffnung auf Auferstehung. Diese Aspekte werden von der Architektur des neuen Hospizes mustergültig berücksichtigt, stellte er fest.

Auch aus der Sicht von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick ist das neue Zentrum ein großer Gewinn für Bruchsal. „Ich bin dankbar, dass die Nachbargemeinden damit einverstanden waren, dass das Haus hier gebaut wird“, sagte sie. Die Erklärung für den Zuschlag lieferte der Ettlinger Architekt Johannes Jakubeit: Der Bauplatz befinde sich in der gewachsenen Wohnbebauung und sei verkehrsmäßig gut erreichbar. Die für die Baugrube ausgehobene Erde sei jedoch mit Arsen belastet und müsse für viel Geld entsorgt werden.

Landrat Christoph Schnaudigel zeigte sich überzeugt von der Lösung, für die rund 770.000 Menschen im Landkreis Karlsruhe drei stationäre Hospize mit jeweils acht Plätzen vorzusehen – und zwar in Ettlingen, Bruchsal und Karlsruhe. Obwohl die Stadt Bruchsal 100.000 Euro und der Landkreis 250.000 Euro für das Projekt zur Verfügung stelle und von der Fernsehlotterie weitere 300.000 zugesagt wurden, müsse noch viel Geld gesammelt werden. Er ging mit gutem Beispiel voran und spendete 1.000 Euro.

Sie habe wegen der 1,6 Millionen Euro Schulden schlaflose Nächte, gestand Helma Hofmeister, die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Hoffnung mache ihr allerdings, dass ein Gast im Laufe des Festabends 100.000 Euro gespendet habe und dass es in Ettlingen bereits geklappt habe. Um das mustergültige Zusammenspiel der ambulanten und stationären Hospizdienste darzustellen, bauten Christiane Fellmann vom Hospiz Arista, Cornelia Weiler vom Palliative Care Team Arista, Claudia Kraus vom Ökumenischen Hospizdienst, Peter Tillert von der Ambulanten Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung und Rüdiger Heger für den Förderverein Hospiz Landkreis und Stadt Karlsruhe aus riesigen Schaumgummi-Bausteinen eine Mauer. Dies ganz im Sinne von Vehmanns Worten: „Lassen Sie uns miteinander dafür sorgen, dass die Herberge feste Steine in ihren Mauern und lebendige Steine unter uns hat.“

Der Abend werde „würdig, besinnlich und doch auch unterhaltsam und heiter“, hatte die Schirmherrin der Veranstaltung, Gerlinde Hämmerle, versprochen. Dies erfüllten die Sprecherin Karin Jurzik, die Liedermacherin Annett Kuhr sowie Zsofia Perneczky (Querflöte) und Reiko Monninger (Klavier). Rüdiger Heger moderierte den Abend fachkundig.

Quelle: BNN Ausgabe 241 vom 18.10.2021

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